Die Welt ist Oval, Rund?!... eine Scheibe...

vom Mythos des "runden Tritt" eines Radfahrers und ovalen Kettenblättern


Autor: Thorsten Westerholz (Physiotherapeut und Radrennfahrer)


Die Welt ist keine Scheibe – jau is bekannt,..   aber dass die Welt oval ist und nicht rund,... - klar soweit?!?


Genau hinzusehen und Dinge zu hinterfragen – das sollte man immer tun!  Das möchte ich in diesem Artikel, zu dem wahrscheinlich jedem Radfahrer geläufigen Begriff des "runden Tritt", tun.

Nebenthema wird dabei der Einsatz und Sinn von ovalen Kettenblättern sein.


Zu diesem Thema kursieren in Radfahrerkreisen viele Meinungen und beinahe jeder Radfahrer wurde mit dem Begriff schon einmal konfrontiert. Experimente und Versuche rund- und mit gleichem Krafteinsatz die Tretbewegung von 0h bis 24h (dabei projeziert man die Ziffernblätter einer Uhr auf die Kurbelumdrehung eines Kettenblattes und beschreibt durch die "Zeitangabe" die Stellung des Kurbelarmes) zu treten, haben erfahrene Radfahrer sicherlich schon im Eigenversuch oder in theoretischer Diskussion mit anderen Bikern thematisiert und in der Praxis versucht umzusetzen. Hintergrund ist der Gedanke die Totpunkte einer Tretbewegung in 12h und 6h Stellung bewusst zu überwinden und somit "rund zu treten", um Ökonomie und Leistung zu verbessern. Während das eine Bein in der Abwärtsbewegung ist, soll das andere sich in der Aufwärtsbewegung befindende Bein, aktiv nach oben gezogen werden. Dabei kommen unterschiedliche Muskeln zum Einsatz – logisch. Zum Erstaunen vieler Biker kommen Studien zu dem Resultat, dass der runde Tritt in gewisser Weise ein Mythos ist. "Stampfer" haben signifikant keine besonderen Leistungsnachteile. Das ist das Ergebniss vieler Studien. Ebenfalls untersucht wurden Trittfrequenz und Kurbelarmlänge. Auch hierzu gibt es erstaunliche Ergebnisse, die auch mich überraschten. Vorweg genommenes Fazit ist: Alles Indivduell, Alles Gewöhnung, Alles offen....?!  Das Optimum liegt in der individuellen Gewöhnung. Eis gilt es dann doch zu diskutieren. Welche Belastung bedeutet es, eine hohe Trittfrequenz bei quasi 0 (in Worten Null) im Vergleich zu ebenfalls 0 Widerstand bei niedriger Trittfrequenz zun treten. Der BWLér sucht jetzt nach dem "Break Point Even" oder so...  was in dem Zusammenhang sinnvoll erscheint. Um es abzukürzen, es ist eine Mischung aus Gewöhnung, Trainung und Einsatzzweck (Kriteriumrennen, Radmarathon, etc...)


"Die Welt ist oval", so die Aussage eines Anbieters von ovalen Kettenblättern. Gar nicht schlecht in Botschaft und Slogan find ich. Gute Werbung... aber was steckt dahinter, macht es Sinn rund zu treten ja/nein helfen ovale Kettenblätter dabei Leistung und Tretökonomie zu verbessern und "erweitern sie den Horizont des Bikers"?


Beim runden Tritt soll versucht werden mit gleicher Kraft die Pedale, beziehungsweise die Tretkurbel zu bewegen. Ein ovales Kettenblatt betont bestimmte Phasen der Tretbewegung und vernachlässigt dabei andere Phasen. Das soll die Ausdauerleistung verbessern und die Tretbewegung effizienter und ökonomischer machen. Logischerweise würde das eine Leistungssteigerung bewirken, die die Hersteller von ovalen Kettenblättern auch bewerben. Genau an dem Punkt kann man stutzig werden, denn wenn bis zu 20% (Aussage des Herstellers) mehr Leistung zu erwarten sind, dann ist die sich aufdrängende Frage, warum nicht jeder Fahrer, zumindest die leistungsorientierten Fahrer, eine ovale Kurbel fahren naheliegend. Auf professionelle Radprofis bezogen, könnte kein der Fahrer auf einen Leistungszuwachs von bis zu 20% verzichten. Auch an diesem Punkt irritiert, dass längst nicht alle Fahrer ein ovales Kettenblatt fahren, sondern nur ein Teil. Zuletzt in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung waren ovale Kettenblätter zuletzt durch Bradley Wiggins und Christopher Froome gerückt, die beide bei ihren Toursiegen eben solche benutzten. Der erste Tour de France Sieger mit ovalen Kettenblättern war Charlos Sainz (Spa) mit ovalen Kettenblättern der ebenfalls spanischen Firma Rotor. Hmmm,....


Auch ich habe mich in der Vergangenheit mit dem Thema beschäftigt. In Büchern wie "mein Trainingsprogramm" von Lance Armstrong, - ja Lance Armstrong, anders Thema... aber man stellt fest, die Diskussion über die Trittfrequenz und ovale Kettenblätter ist kein aktueller Trend und kursiert schon seit längerer Zeit. Vor vielen Jahren hat Shimano ovale Kettenblätter unter den Namen Biopace angeboten. Diese waren zwar vom Grundprinzip ähnlich den heutigen ovalen Kettenblättern, unterschieden sich aber in Details und Ovalität und waren aus meiner Sicht ein richtiger Ansatz, aber in Details nicht zuende gedacht und somit unvollendet, weshalb sie sich vielleicht auch nicht durchgesetzt haben und die breite Masse und Markenreife nicht erlangt haben.


Das Gute an der langen Diskussion des Themas ist, dass mittlerweile viele Studien zu dem Thema gemacht und veröffentlicht wurden. Zurück zu erwähntem Buch - also, in jenem Buch wurden Tipps zum runden Tritt gegeben und ich kann mich erinnern, dass damals die Trittfrequenz ein großes Thema war. Es wurde zwischen Jan Ullrich als einem eher langsam und kraftbetont tretenden Fahrer mit Frequenzen um 90-95 U/min und Lance Armstrong, der eine sehr hohe Trittfrequenz um 105-110U/min fuhr, verglichen. Erster erstaunlicher Fakt scheint immer zu sein, dass derjenige, der die Tour de France gewinnt, Recht hat. Heute weiss man, dass es nicht die Trittfrequenz war, die den Unterschied machte. Wer an diesem Punkt nicht weiss worauf ich mich beziehe, dem empfehle ich den Film "The Projekt".

Zurück zu praktischen Tipps aus dem Buch von Lance bezüglich des Tretzyklus. Man soll sich vorstellen, im unteren Bereich der Kurbel eine Bewegung zu machen, die an ein Abtreten von Schmutz auf einer Fussmatte erinnert. Die Druckphase soll früh durch entsprechendes Anwinkeln des Vorfusses im Sprunggelenk auf 11h beginnen und der obere Totpunkt auf 12h soll ebenfalls aktiv überwunden werden und man soll sich vorstellen ein Fass mit der Fussspitze nach vorne zu rollen. Zur kurzen Erklärung, man stellt sich auf die Tretbewegung von der Seite betrachtet vor und projeziert die Ziffern einer Uhr auf die Tretbewegung, um die verschiedenen Stellungen der Kurbelarme bzw des Fusses zu beschreiben.


In der Praxis scheitert das Konzept. Natürlich kann man versuchen nicht zu sehr zu "Stampfen" und es ist sicher nicht verkehrt die Kurbelumdrehung nicht durch einen starken Kraftimpuls zu bewältigen. Mit konstant gleichmäßigen Krafteinsatz die Kurbelumdrehungzu bewältigen, scheitert an physikalischen und besonders an anatomischen Begebenheiten, was zusammenfassend als Biomechanik bezeichnet werden kenn. Zum einen spielen hierbei Hebelverhältnisse der Musklen eine Rolle und zum anderen sind die beteiligten Muskeln einfach unterschiedlich stark.  Spätestens seit meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten ist mir klar, dass, durch die für die Tretbewegung zur Verfügung stehenden Muskulatur, Unterschiede bestehen müssen und es einfach nicht sein kann, dass mit gleicher Kraft eine Kurbelumdrehung bewältigt wird. Zu dem Schluss kommen, für mich eher wenig überraschend, auch sämtliche Studien zum runden Tritt. Der Versuch eine gleichmäßige Tretbewegung zu machen erfordert einen erhöhten Muskeleinsatz, was zu Lasten der Ökonomie geht und letzlich mehr Energie verbrennt. Auch die Trittfrequenz hat keinen besonderen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und ist eher individuelle Gewöhnung und Vorliebe, hat mit der Zusammensetzung der Muskulatur (SlowTitch zu FastTitch Muskelfasern) zu tun hat und  korreliert mit der Gewohnheit des Fahrers. Erstaunlich ist auch, dass sehr unrund tretende Fahrer keine signifikanten Leistungsunterschiede zu runder tretenden Fahrern aufweisen und ob ein Fahrer aktiv ein Bein nach oben zieht oder passiv durch die Kurbeldrehung nach oben geführt wird, macht keine nennenswerte Leistungsdiffernzen aus. Es gibt einfach sogenannte Totpunkte in der Tretbewegung. Diese liegen grob gesagt bei 12h und 6h und mögen je nach Sitzposition leicht variieren. Persönlich sehe ich allerdings in Belastungsbereich von VO2max und mehr eine Relevanz Muskelgruppen, die im lockeren Ausdauerbereich minimal aktiv bis inaktiv sind, aber in höheren Belastungsintensivitäten aktiver werden, zu trainieren und als Leistungsreserve aktiv werden, zu trainieren. Diese Muskeln für niedrige Leistungsbereiche als permantent verfügbare Ausdauerlaeistungsmuskulatur zu trainieren und der "lockeren"  im Grundlagenbereich Ga1 & GA2 der Tretbewegung zur "Verfügung" zu stellen, sehe ich als spezielle Leistung meiner Tätigkeit als Bikefitter an. In dem Bereich kann der Erfolg nicht garantiert werden, aber der Ansatz ist einer, der den Unterschied machen kann !!!


Aus Sicht des Physikers sind nur die Kräfte vortriebswirksam, die tangential zur Kurbeldrehung wirken, was in 3h und 9h für eine senkrechte Krafteinwirkung gegeben ist. Das ist der Tatsache geschuldet, dass der Radfahrer fest im Sattel sitzt und nicht mit der Tretbewegung mitwandert. Zugegeben, komische Vorstellung das mit den Mitwandern, soll aber verdeutlichen, wo effektiv getreten wird, aus Sicht des Physikers....

Der Anatomiker kennt die muskulären Verhältnisse des Menschen beziehungsweise in diesm Fall des Radfahrers. Ein Lot Vom Knie zum Mittelfussknochen ist nur ein kurzer Moment der Drehbewegung. Von daher - nicht so wichtig...  Ich kann zeigen, welche Winkelstellung der Tretbewung mehr Effektivität verleihen. Das ist idividuell und ich muss das analysieren und mich in Prozess mit Fahrer begeben...


Allgemein gilt: die Muskulatur,die sehr kräftig ist, ist eben nicht im gesamten Tretzyklus aktiv. Teilt man den die Kurbelumdrehung in 4 Bereiche auf in


- Schubphase von 10h bis 1h

- Druckphase von 1h bis 4h

- Zug/Gleitphase von 4h 7h

- Hubphase von 7h bis 10h


dann ist die Druckphase, die mit Abstand effektivste Phase, bei der Mm Quadrizeps femoris und die Wadenmuskeln die meiste Kraft entwickeln. Man könnte aus Sicht des Physikers jetzt argumentieren, dass aufgrund der Hebelverhältnisse die Hubphase ähnlich stark sein müsste, da die Hebelverhältnisse ähnlich der Druckphase sind. Das bezieht sich allerdings nur auf die physikalischen Hebel. Mit in Betracht ziehen muss man aber auch die Biomechanik, bzw die Hebel und Kraftverhältnisse der zu aktivirenden Muskeln. Für die Hubphase stehen nur die Mm Psors major und minor (Hüftbeuger, Beinhub) und in kleinen Anteilen die Ischicurale Muskelgruppe Musculus biceps femoris, Wadenmuskeln (Trizeps surae) und Quadrizeps femoris in zum Teil exzentrischer aber auch konzentrischer Funktion zur Verfügung. Noch schlechter sieht es bei den beiden übrigen Phasen aus, auf die ich deshalb gar nicht weiter eingehen möchte bzgl aktiver Muskeln.

Mit modernen Leistungsmessgeräten hat sich in Analysen verschiedener Sportler gezeigt, dass Sportler, die bewusst versucht haben rund zu treten, zwar einen mechanisch höheren Wirkungsgrad erreicht haben, dies allerdings mit einem Mehraufwand an Energie, der durch die gestiegene Anzahl der eingesetzten Muskeln zu erklären sind, bezahlt haben. Zu mehr Effektivität und Leistung führte dies nicht und, wie gesagt, ökonomischer ist der runde Tritt auch nicht. Interessant ist auch die Tatsache, dass ein Großteil der Sportler nur ein Bein jeweils aktiv benutzt und das inkative passiv nach oben geführt wurde. Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten, dass desto höher die Intensität ist, desto größer die Anzahl der beteiligten Muskeln ist. Aus dieser Eigenerfahrung könnte man ableiten, dass es Hauptmuskeln, die immer an der Tretbewegung beteiligt sind und Nebenmuskeln, die nur bei starker Anstrengung beteiligt sind, gibt. Was interessant ist, denn nun muss man die Frage der Ökonomie stellen. Fragestellungen hierzu wären: 1. Macht es Sinn nach einer gewissen Erschöpfung der Haupttretmuskeln, bewusst die Nebenmuskeln einzusetzen und so sein Tretmuster zu variieren? 2. Wird durch den Einsatz der Nebenmuskeln zuviel Energie verbraucht bzw. Ist der Wirkungsgrad hoch genug um eine effiziente Tretbewegung zu machen? 3. Ist es schlau Nebentretmuskeln zu benutzen auch wenn die Effizenz im Sinn des Wirkungsgrades gering bzw Ökonomie gering ist? 4. Wenn genug Energiezufuhr besteht über Nahrung, macht es, analog zu Frage 3, Sinn die Nebentretmuskeln zu trainieren und einzusetzen? 5. Würde ein Training der Nebentretmusklen für jeden Fahrertyp (Zeitfahrer, Sprinter, Bergfahrer) positive oder negative Auswirkungen auf die Leistung haben? --- Diese Fragen sind sicher sehr speziell und bedürften gesonderter Untersuchung, die ich persönlich nicht leisten kann. Es gäbe sicher Forschungsbedarf in diesem Bereich. Aber das Körpergefühl eines Athlethen kann sicher ein subjektiver und zielführender Gradmesser sein. Meine persönliche Meinung wäre, dass Fahrertypen, die eine besonders hohe Intensität treten, sicher gut beraten sind ein spezielles Krafttraining zu absolvieren. Am besten funktionell auf dem Rad selbst, aber gegebenenfalls auch gesondert durch manuelle Einzelübungen und Krafttraining an Geräten.


Eine Dysbalance im Seitenvergleich sollte, sofern diese im geringen Bereich von ein paar Prozent ist, niemanden beunruhigen. Es kann aber bei Problemen beim Radfahren erste Anhaltspunkte für ein bestehendes Problem geben und bei größernen Abweichungen von mehr als 5% durchaus ein Ansatz für therapeutische Massnahmen und ein Bikefitting bestehen.


Um nochmal ovale Kettenblätter zu erwähnen und zu einem abschließendem Fazit zu kommen: Es ist kein Muss, kann aber bei Knieproblemen oder Überlastungssymthomen ein Mittel sein, um präventiv oder kurativ vorzubeugen und überlastete Strukturen zu entlasten. Es ist kein Quatsch, wohl aber in der Werbung in Wirkung und Nutzen überproportional beworben. Für eine realistische Einschätzung: Einfach mal vorbeikommen....



Das Wintertraining als Chance begreifen - Mythos Winterpause...


Radtraining im Winter

Die Tage kürzer, die Temperaturen im Keller, Erkältungskrankheiten auf dem Vormarsch und ein Überangebot an süssen Naschereien und kalorienreichen Lebensmtteln. Ja der Winter bringt einige Herausforderungen für Sommersportler. Geprägt von Sätzen wie „der gute Sommersportler wird im Winter gemacht“, geplagt vom Gedanken den Gang zur Waage zu absolvieren und auch sonst, die Trainingsumfänge sinken und die gute Form des Sommers schwindet dahin. Das schlechte Gewissen meldet sich und irgendwie wird gefühlt alles schlechter. Trotzdem besteht kein Grund für eine Winterdepression.

Man sollte sich damit abfinden und sich bewusst machen, dass der Winter nicht die Jahreszeit für Höchstleistungen ist. Ein paar Kilos zuzulegen und dem Körper mal etwas mehr Ruhe zu geben, ist sicher Nichts, was im nächsten Jahr per se negative Auswirkungen haben muss. ImGegenteil !!!

Es gibt Anpassungsprozesse des Körpers, die über Monate ablaufen und genau in beschriebenen Zeitraum stattfinden. Diesen Prozessen Raum und Zeit zu geben ist durchaus sinnvoll. Allerdings muss erwähnt werden, dass eine absolute Sportpaunse für mehrere Monate genauso radikal klingt, wie es für den Körper auch ist. Als Faustformel gilt: Reduzieren ja, Pausieren nein.

Doch was tun im Winter... Virtuell, Konventionell, Driften oder Zwiften, MTB, Laufen, CX, Krafttraining in Mukkibude, ...?!?  Was tun? 

Vor- und Nachteile, Chancen und Fehler, die es zu vermeiden gilt... -  darum soll es in diesem Artikel gehen. Ich möchte begleitende, praktische Tipps und Erfahrungswerte weitergeben, um das Wintertraining so abwechslungsreich und angenehmwie möglich zu gestalten.


Die Wettkämpfe sind weit weg, zumindest für alle, die keine Rennen im Cyclocrossbereich bestreiten, was die große Mehrheit der Radfahrer sein dürfte. Eine gewisse Gelassenheit sollte im Trainingsalltag Einzug halten und Spaß im Vordergrund stehen. Abwechslung durch andere Sportarten sind gut. Welches das beste Wintertraining ist, würde ich beantworten mit der Empfehlung, die Sportart mit dem größten Spaßfaktor nachzugehen.

Aus physiologischer Sicht werden jetzt mittel- und langfristige Anpassungsprozesse des Körpers abgeschlossen und wirken sich auf das Training des nächsten Jahres im physiologischen und moralischen Sinn aus.

Zu umfangreiches und zu intensives Training können den Körper im Winter auszehren und schwächen. Es gilt das richtige Maß zu halten und auf seinen Körper zu hören. Jetzt zu überziehen und sich zuviel zuzumuten kann anfällig machen für Krankheiten, denn ein Training schwächt zunächst immer das Immunsystem (Open Window Effekt) bevor er durch Traingseffekt der Superkompensation gestärkt wird. Es gilt abzuwägen wieviel Energie noch in einem steckt oder in welcher Trainingsphase man sich befindet und in sich hineinzuhören, wie man sich fühlt und ob man Kraft und Energie in einem steckt.

Die niedrigen Temperaturen und die kurzen Tage schwächen den Körper mehr als die Frühlings- und Sommermonate. Mein persönliches Empfinden ist, dass im Herbst ich mich auch erstmal an die niedrigeren Temperaturen gewöhnen muss.

Durch die richtige Kleidung und einige Tricks, kann man das Herbst- und Wintertraining erleichtern und sinnvoll gestalten. Langjähriges Training kann sich positiv auswirken, weil der Körper eine gewisse Grundresistenz aufgebaut hat, die leider natürlich auch durch akute Infekte ebenfalls geschwächt werden kann. Bitte niemals krank trainieren. Das kann sehr böse Nachwirkungen haben und ich habe selbst schon erlebt, dass Sportler durch eine verschlepte Krankheit einen Herzmuskelentzündung erlitten haben und in dramatischen Fällen sogar sportinvalide wurden. Bei Krankheit: Mut zur Pause, bitte!!! 


Man sollte runterschalten und den Winter als Chance begreifen Dinge zu verändern, die man bei hohen Trainingsumfängen nur schwer verändern kann, wie zum Beispiel sich an neues Material gewöhnen, mal etwas ganz Anderes ausprobieren, an seiner Technik arbeiten. Und das Alles ohne Druck. Spaß sollte im Vordergrund stehen und auch Aussweichen zu anderen Sportarten kann sehr sinnvoll sein. Laufen, Skilanglauf, virtuelles Rollentraining, Schwimmen, Krafttraining... jede Art von Bewegung ist ok und der Beginn der unspezifischen Trainingsphase. Gut ist, was Spaß macht und was man deshalb ohne besondere Überwindung gerne macht. Schon jetzt besondere Disziplin haben zu müssen, macht aus meiner Erfahrung keinen Sinn und wird im Saisonverlauf schwierig, da man mental sich jetzt noch nicht fordern sollte. Wer´s kann - bitte... 


Ein paar Tipps möchte aus Sicht eines Radsportlers möchte gerne weitergeben. Mich hat das Wintertraining zum Triathlon gebracht. Laufen und Schwimmen lässt sich einfacher mit dem Winter vereinbaren, als das Radfahren. Natürlich geht das Biken auch, aber dazu später. 

Ich fange an mit Laufen, Schwimmen und Krafttraining. Vorweg, ab Temperaturen von - 5 Grad und kälter sollte man nicht zu lange und nicht zu intensiv trainieren. Eine langsame Gewöhnungszeit an niedrigere Temperaturen ist ratsam. zu den Tipps:

- ein heißes Getränk (ich bevorzuge Ingwertee aus kleinen Scheiben einer Ingwerwurzel aufgebrüht und gesüsst mit Zucker oder Honig) mit Kohlenhydraten

- Unterwäsche aus Merinowolle ist super und sehr zu empfehlen. Darüber sollte eine Wasser- und windabweisende Schicht z. Bsp aus GoreTex Material getragen werden und das Zwiebelprinzip Anwendung finden.

- Der Hals, die Ohren, die Hände und Füsse sind meist die ersten Stellen, an denen man auskühlt und an denen man dicker isolierte Bekleidung tragen sollte.

- Faustregel fürs biken: Beim Losfahren sollte es kühl sein, später passt durch die Belastung dann die Temperatur. !Ist man zu warm angezogen, schwitzt man zu schnell und kühlt dann später zu stark aus. (Ein Effekt, der durch Merinowolle abgemildert wird - deshalb Merino)



Kettenwachs?!, - kein Öl,...


Hätte, Hätte...  Jaja, - es geht um die Fahrradkette...



Eine interessante Alternative zu den synthetischen Schmiermitteln...


PRO & CONTRA...


Thema dieses Blogs sind die praktischen Erfahrungen mit gewachsten Ketten als Alternative zu den gewöhnlichen Schmierstoffen deren Umgang und Eigenschaften den meisten Bikern bekannt sein dürften. 


Entscheidet man sich zur Montage einer gewachsten Kette, ist dies erstmal mit einem gewissen Aufwand verbunden, denn im Ausliferungszustand der Hersteller sind alle Ketten erstmal gefettet und geölt. Um ein Kettenwachs zu verwenden muss deshalb auch eine neue Kette erstmal von sämtlichen Öl- und Fettstoffen befreit werden. Dazu bieten sich diverse Methoden an. Reinigungsbenzin, mehrfache Anwendung von Geschirrspülmittel und/oder Kettenreinigungsmitteln verfolgen das Ziel, die Kette komplett von allen Schmierstoffen zu befreien. !!Erst dann kann eine erste "Wachsung" erfolgen. Wer den Aufwand scheut, kann mich gerne kontaktieren, um ein Angebot für eine gewachste Kette zu bekommen. Zuzüglich zum Kaufpreis oder der Übergabe der bereits vorhandenen Kette, kommt ein Aufpreis von kommt ein Aufpreis von 25€ + dem Preis des gewünschten Kettenwaches hinzu, dass ihr natürlich auch im Eigenbezug ohne Aufpreis bekommt.



Vorteile sind:


- Schmutz, Sand etc. wird im Gegensatz zu konventionellen Schmierstoffen nicht so sehr anhaftend an der Kette aufgenommen, was sich positiv auf Reibungswiderstand der Kette auswirkt

- Verschleiss von Kette, Ritzelpaket und Kettenblättern wird reduziert

- Besonders bei Nässe sind benannte Vorteile relevant

- Reinigung der Kette und Antriebskomponenten vereinfacht sich

- Kettenwachs ist als ökologisch unbedenklich zu betrachten


Nachteil ist:


- Notwendigkeit öfter die Kette mit Wachsschmiermittel nachzubehandeln, was eine 1-Minütige Schmierung vor jeder 4. Fahrt benötigt

- Wahrscheinlich benötigt man öfter den Neukauf von Kettenwachsschmiermittel, was aber durch verringerten Verschleiss der Kette, Ritzel und Kettenblätter sich definitiv rechnen dürfte + den verbesserten Fahreigenschaften


Unterm Strich:


Der Arbeitsaufwand für die gewachste Kette lohnt besonders für Fahrer die im Gelände und nicht nur im Trockenen unterwegs sind!!! (das zumindest deckt sich mit meiner persönlichen Erfahrung im CX- Bereich und beim Rennrad bei einer gefahrenen Distanz von mehr als 60000km über mehrere Jahre)